zieds1mazs2.gif (177 bytes) ROOTS=SAKNES zieds1mazs2.gif (177 bytes) Religions zieds1mazs2.gif (177 bytes) Conversion zieds1mazs2.gif (177 bytes) Help

 

 

 

 

 

 

zieds1mazs.gif (257 bytes) Conversion of Jewish Recruits

 

Here the rules how the Jewish recruits should have been converted to the Lutheran religion are explained. The rules were set forth in a document (1830) that was sent to all Pastors of Vidzeme [Livland]. I possess this document and have typed the full text (in German) in this Page below, but I have not planned to translate it in English, I think it would be enough, if I inform about its content.

The document reports first about the information received from the Director of the Department of foreign confessions of the Ministry of the Interiors D. von Bludoff, who was informed that the Chief of the General Staff had inquired the Tzar (Nikolaj I) whether the recruited Jews are allowed to join only the Orthodox Church or also other Christian confessions. His Majesty agreed that Jews joined also other confessions, but He did not permit to send the recruits back to their homes for studies of the chosen religion. If the commander of an Army unit discovered that a recruited Jew wished to join the Lutheran Church, then he had to organize the education and the conversion procedure. By the way, first Jewish recruits joined the Army in 1828.

In the letter the order is described how to conduct the conversion technically. The Pastor, who was informed about the wish of a Jewish recruit, was obliged:

- to educate the Jew in the fundamentals of the Lutheran religion;
- to examine the future convert in the knowledge of the religion in presence of 3 or more witnesses from the parish;
- to protocol the examination with writing down all the questions and the answers to them;
- to sign the protocol and to let witnesses to sign it;
- to christen the convert, if he has shown good knowledge and was really willing to join the Church;
- to admit him to the Communion but obligatory to inform the command beforehand and to conduct the ceremony with possibly greater publicity in the church and on Sunday or at a festivity;
- to send the appropriate certificate to the convert via his command;
- to deliver to the Ober-consistory the report about the event with the original texts of the above mentioned protocol.

This was the theory of the conversion. I think that the instructions of the Orthodox Priests were similar, though I have no information about them. In practice the wishes of the Jewish soldiers were not taken in account so much, and they frequently decided to convert just because unbearable life conditions were created for them because of their religion. Some sources insist that the conversions were really done by force without any agreement, which seems to be an exaggeration.

 

Befehl

Seiner Kaiserlichen Majestät,

des Selbstherrschers aller Reussen etc. etc. etc.,
aus
dem Livländischen Ober-Consistorium
an
die Stadt-Consistorien zu Dorpat und Pernau, so wie an sämtliche unter das Livl. Ober-Consistorium sortirenden Herren Prediger.

Se. Hohe Excellenz, der Herr Dirigirende der geistlichen Angelegenheiten fremder Cofessionen etc., Staats-Secretaire D. von Bludoff, hat mittelst Auftrages d.d. 12. September c. a., dem Livländischen Ober-Consistorium eröffnet, daß, nachdem der Generalstab Seiner Kaiserlichen Majestät mit dem Ministerio des Innern und der Ober-Verwaltung der geistlichen Angelegenheiten fremder Confessionen vorläufig referiret, ob hebräischen Rekruten den christlichen Glauben der fremden Confessionen annehmen können und wie viel Zeit es für den desfallsigen Religionsunterricht derselben bedürfe, so habe gedachter Sr. hohen Excellenz der Herr Dirigirende des Generalstabes nunmehr mitgetheilt, daß über diesen Gegenstand Seiner Kaiserlichen Majestät unterlegt worden ist, worauf Seiner Majestät Allerhöchst zu befehlen geruht haben: den zu Rekruten abgegebenen Hebräern zu erlauben, den christlichen Glauben aller in Rußland geduldeten Confessionen anzunehmen, aber sie an der Orten der Aushebung nicht zurückzuhalten, sondern, bei Beobachtung der desfallsigen Vorschriften, ihrer Bestimung gemäß abzufertigen; die Chefs derjenigen Truppen, in welche sie treten, müssen jedoch, nach Empfang der gehörigen Benachrichtigung über den von ihnen angezeigten Wunsch, sich darum bemühen, daß sie in der von ihnen gewählten tolerirten Confession unterrichtet und auf dem Grunde der von der geistlichen Behörde dieser Confession getroffenen Bestimmungen in dieselbe aufgenommen werden.

Zur Erfüllung dieser Allerhöchsten Willensmeinung und in Gemäßheit des dießfallsigen hohen Auftrages wird vom Livl. Ober-Consistorium sämmtlichen unter dasselbe sortirenden Herren Predigern, den Stadt-Consistorien zu Dorpat und Pernau aber zur behufigen Eröffnung an die Geistlichen ihrer Bezirke resp. die Vorschrift ertheilt, daß sie jedesmahl, auf desfallsige Aufforderung der Militairbehörde, solche Hebräer aus dem Militairstande, die in die evangelische Kirche aufgenommen zu werden wünschen, sogleich zum Unterrichte annehmen und, nachdem sie sie in den Grundlehren derselben gehörig unterwiesen, in Gegenwart von drei oder mehr Zeugen ihrer Gemeine einer Prüfung unterwerfen. Bei jeder solchen Prüfung muß ein Protokoll geführt werden, worin die dem Excaminanden gemachten Fragen und dessen darauf ertheilte Antworten zu verzeichnen sind; das Protokoll muß darnach sowohl von dem Pastor, als auch von den Zeugen unterschrieben werden. Wenn bei der Prüfung gefunden wird, daß der Examinande in der Grundsätzen der evangelischen Kirche hinlänglich unterwiesen ist und derselbe überhaupt eine aufrichtige Neigung für das Christenthum an den Tag legt; so kann der Pastor in dem Falle die heilige Taufe an ihn verrichten, wornach er ihn zugleich zum heiligen Abendmahle zu admittiren hat, dieses alles jedoch nicht anders, als nach vorhergegangener Mittheilung darüber an die betreffende Militairbehörde und mit Beobachtung der möglichsten Publicität dabei; auch sind diese Sacremente von dem Pastor gehörigenmaßen nur in der Kirche und überdies, wo möglich, an einem Sonn- oder Festtage zu administrieren. Nach Verrichtung der Taufhandlung ist der Pastor verpflichtet, dem Neugetauften darüber durch dessen Militairbehörde das gehörige Zeugniß zuzustellen und zugleich unverzüglich über die Taufe diesem Livländischen Ober-Consistorium, bei Einsendung des obigen Examinations-Protokolls in originali, zu berichten, damit ein solches Protokoll bei gehörigen Berichterstattung über die Taufe des Hebräers, auftragsgemäß Einer Ober-Verwaltung der geistlichen Angelengenheiten fremder Confessionen vorgestellt werden könne.

Gegeben im Livl. Ober-Consistorium auf dem Schlosse zu Riga, den 22. September 1830.

A.L. Graf Mellin,
Direktor und Präses.
Consistorial-Rath Dr. K.E.Berg,
General-Superintendent und Präses.

Secretaire Fliedner

 

 

© Comments. Bruno Martuzâns. 1995-2002